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Notendurchschnitt der Absolventen liegt bei 2,1 - Erster Jahrgang mit Realschulabschluss wird entlassen

(SZ/Vera Stiller) Nach sechs Jahren Bestand hat die Gemeinschaftsschule (GMS) Wangen erstmalig 27 Schüler entlassen, die sich für einen Realschulabschluss entschieden hatten. Schulleiter Jürgen Lindner nannte die Feier am vergangenen Freitagabend in der Aula der Schule deshalb auch eine historische.

„You can count on me“ sangen die Schüler, die nach erfolgreicher Realschulzeit ihre Zeugnisse in Empfang nehmen konnten. Und der Text durfte in zweierlei Hinsicht wörtlich genommen werden. Einmal, weil die jungen Leute auf die Qualität der Gemeinschaftsschule Wangen zählen konnten. In sechs Jahren, so war von Schulleiter Jürgen Lindner zu hören, wurden sie „zu ganz tollen Persönlichkeiten geformt“. Zum anderen erkannten die Realschüler ihre Chance, „legten nach Klasse 8 noch eine Schippe drauf“ und erreichten ein Prüfungsergebnis, das der Schule zur Ehre gereichte.

„Ein Notendurchschnitt von sage und schreibe 2,1 - das ist sensationell.“ Die Freude von Lindner war riesengroß. Anhand von zwei Beispielen verdeutlichte er dann, wie aus eher mittelmäßigen Grundschulzeugnissen „durchgehend Zweier“ werden konnten. Auch die weiteren Zahlen, die der Schulleiter vorlegte, konnten sich hören lassen: 70 Prozent der Absolventen erhielten einen Preis oder eine Belobigung. 50 Prozent wollen weiter bis zum Abitur kommen, 30 Prozent haben sich für eine Ausbildung entschieden und für 15 Prozent ist das Berufskolleg oder das Freiwillige Soziale Jahr die nächste Station.

In einem nächsten Schritt führte Jürgen Lindner den Zuhörern noch einmal vor Augen, warum gerade diese Entlassfeier für die Schule etwas Besonderes ist. Vor sechs Jahren hätte noch niemand gewusst, was aus der Gemeinschaftsschule, die mit drei Lehrkräften angetreten sei, einmal werden würde.

„Wir haben gekämpft und eine neue Struktur aufgebaut“, erinnerte Lindner und sprach von „ganz klein anfangen, ausprobieren und manches wieder verwerfen“. Heute könne man ohne Übertreibung sagen, dass daraus nicht nur eine gute Schule, sondern auch Schüler entstanden seien, „die gute Leistungen vorweisen können“.

Die Spannung war groß, als die Zeugnisse übergeben wurden. Und das mit der den jeweiligen Empfänger charakterisierenden Begleitmusik und mit persönlichen Gedanken der Lehrkräfte Tina Häberlein und Sabine Moschinsky. Da war beispielsweise von „Weltverbesserern“, „charismatischen Typen“ und von Schülern zu hören, die soziales Engagement gezeigt hatten.

Ebenso fand die Tatsache Erwähnung, dass an der Abschlusszeitung mitgewirkt wurde oder man auch mal den Lehrkräften „Nerven gekostet hat“. Besondere Beachtung wurde Thomas Hädicke geschenkt, der mit einer Note von 1,4 Jahrgangsbester wurde.

Herzliche Worte des Dankes richtete Lehrerin Anna Rosa Schäfer an Schulleitung und Lehrkörper. Mit vier Schülern war sie zum Schulhalbjahr von der Freien Schule zur Gemeinschaftsschule gekommen und hatte hier so viel Unterstützung gefunden, dass alle Schützlinge ein Abschlusszeugnis erhalten konnten.

Das unterhaltsame Programm des Abends, das von Saskia Blaha und Laura Ross moderiert wurde, reichte vom Singen aktueller Songs über ein „Babybilder-Raten“ bis hin zu Thomas Hädicke, der von Michael Hund am Klavier begleitet den unvergesslichen Elvis gab. Auch ein Lehrerchor durfte nicht fehlen. Sein „Summertime“ war so recht dazu angetan, Lust auf die Abschlussfahrt ins Ötztal zu machen.

 

Diese Schüler haben an der Gemeinschaftsschule den Realschulabschluss geschafft - mit Preisen (P) und Belobigungen (B):

Stufe 10.1: Akok, Cecile (B), Bach, Moritz (B), Basar, Berra (P), Buske, Samira (B), Dallmeier, Anna, Hodrus, Carina (B), Jahn, Bianca (B), Kamis, Hasan, Leonhard, Marius (B), Magin, Elisabeth (B), Nachbaur, Carina, Pancherz, Yannik, Wachter, Nadine.

Stufe 10.2: Blaha, Saskia (B), Deday, David (B), Dullin, Alexander (P), Eren, Dilara (B), Hädicke, Thomas (P), Hasel, Felix (B), Klaiber, Nadine (P), Mösle, Martino (P), Radujkovic, Julia-Vanessa (B), Rohleder, Jamielynn, Ross, Laura Cathalina (B), Stauber, Kilian (GS Wangen). (Foto: Vera Stiller)

 

Frühere „Freie Schüler“ schaffen Abschlüsse

Vier ehemalige ehemalige Schülerinnen und Schüler der Freien Schule Allgäu (FSA), die nach der vom Regierungspräsidium (RP) Tübingen verhängten und zum 1. Februar wirksamen Schließung der dortigen Sekundarstufe auf die Wangener Gemeinschaftsschule gewechselt waren, haben jetzt ihre Schulzeit erfolgreich abgeschlossen. Wie die Behörde mitteilt, erreichten drei von ihnen den Realschulabschluss, eine Schülerin den Hauptschulabschluss.

In der Mitteilung gratuliert das Regierungspräsidium den Jugendlichen zur bestandenen Abschlussprüfung und wünscht ihnen für die Zukunft alles Gute. Zugleich bedankt sich das RP bei der „Gemeinschaftsschule Wangen mit ihrem Schulleiter Jürgen Lindner für die besondere Unterstützung der Schülerinnen und Schüler in dieser schulbiografisch schwierigen Phase“.

Hintergrund: Die GMS hatte die Schüler im Winter kurzfristig aufgenommen und für sie eine eigene Lerngruppe eingerichtet. Dahinter steckt der in den Monaten zuvor schwelende Streit zwischen RP und FSA um den Fortbestand der dortigen Sekundarstufe. Mittlerweile ist außerdem klar: Die Freie Schule stellt zum Schuljahresende in der kommenden Woche ihren Betrieb ein. Damit wird auch der Grundschulbereich geschlossen. Für das kommende Schuljahr wären an der Privatschule zu wenige Kinder angemeldet gewesen, um das finanzielle Überleben zu sichern. Die Nachricht des RP ist ungewöhnlich, da Abschlüsse im Normalfall von den Schulen selbst bekannt gegeben werden.